Hybrid Cloud – Die Vorteile von Private und Public Cloud kombinieren

Autor: Frank Klinkenberg
  • Beitrag vom: 22.01.2018
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Fragt man Entscheider in Unternehmen, was sie von einer Cloud-Lösung erwarten, stehen Sicherheit, hohe Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit, Schnelligkeit und Flexibilität an oberster Stelle. Natürlich spielt auch die Kostentransparenz eine erhebliche Rolle. Die Verbindung von Private und Public Cloud zu einer Hybrid-Cloud-Lösung kann diese Anforderungen weitestgehend erfüllen.

Immer wenn Teile oder die gesamte IT in eine Cloud-Umgebung ausgelagert werden, spricht man vom Cloud Computing. Um die geforderten IT-Leistungen zu nutzen, sind die Endgeräte oder Arbeitsplatz-PCs über ein Netzwerk wie das Inter- oder Intranet mit dem Datencenter verbunden. Zu den IT-Leistungen zählen beispielsweise anwender- oder anwendungsspezifische Speicheranforderungen oder die Bereitstellung von bestimmten Programmen. Dabei kommt bereits ein großer Vorteil der Cloud-Lösung zum Tragen: die Kostentransparenz. Denn die exakte Zuweisung der geforderten Ressourcen lässt eine exakte Kostenabrechnung zu. Das heißt: Ein Unternehmen zahlt nur für solche IT-Leistungen, die es tatsächlich beansprucht. Engpässe oder ein kurzfristig veränderter Ressourcenbedarf lässt das Tagesgeschäft nicht stocken, da die geforderten Anpassungen im Datencenter kurzfristig erfüllt werden können.

Cloud Computing steht demnach für ein Rechenzentrum, das sich intelligent managen lässt. Dabei werden folgende Strukturen unterschieden:

  • Private Cloud Computing – Diese Struktur gehört einem bestimmten Unternehmen, und nur dieses hat Zugriff auf die Ressourcen sowie IT-Leistungen der Private Cloud. Befindet sich die Infrastruktur dieser Cloud-Lösung innerhalb des Unternehmens, ist diese über das firmeninterne Netzwerk (Intranet) erreichbar. Alternativ lässt sich eine Private Cloud auch extern bei einem Managed Service Provider ((Verlinkung auf http://dell.de/MSP)) hosten. Dann erfolgt der Datentransfer aus Gründen der Sicherheit meist über VPN-Verbindungen.
  • Public Cloud Computing – Diese Cloud-Lösung steht für jeden beliebigen Nutzer zur Verfügung. Der Zugriff erfolgt über das Internet. Sämtliche Ressourcen und Leistungen werden gemeinsam genutzt.
  • Hybrid Cloud Computing – Das System der Hybrid Cloud ist eine geschickte Kombination aus Public und Private Cloud. Dabei nutzt das Unternehmen die jeweiligen Vorteile der Einzellösungen in einer Gesamtlösung. Das erfordert allerdings eine äußerst aufmerksame Administration, da beispielsweise der Datentransfer und die Lagerung sensibler Daten aus Gründen der Sicherheit genau definiert sein muss.

Vor- und Nachteile hybrider Cloud-Strukturen

Der von Bitkom Research im Auftrag von KPMG erstellte Cloud-Monitor 2015 zeigt, dass es im Jahr 2014 erstmals mehr Interessierte (40 Prozent) als Skeptiker (35 Prozent) für das Cloud Computing gab. Befragt wurden Unternehmen ab 20 Mitarbeiter. Ein weiterer Trend ist dabei zu erkennen: der Anstieg der Anzahl an Unternehmen, die Cloud Computing einsetzen. Dieser Anteil wuchs von 37 Prozent im Jahr 2012 über 40 Prozent im Jahr 2013 auf 44 Prozent im Jahr 2014. Allerdings zeigt die Studie auch, dass Public-Cloud-Lösungen in Unternehmen immer noch sehr wenig Zuspruch finden. Nur 16 Prozent der befragten Firmen nutzen solche Cloud-Lösungen, 39 Prozent bevorzugen dagegen die Private Cloud.

Vor und Nachteile von Hybrid-Clouds im direkten Vergleich

Vor und Nachteile von Hybrid-Clouds im direkten Vergleich (Quelle: Dell)

Was schätzen Nutzer besonders an ihrer Cloud-Lösung? Hohe Flexibilität bei zugleich überschaubaren Kosten sind die wichtigsten Argumente der Nutzer einer Public Cloud. Das vorrangige Entscheidungskriterium für den Einsatz einer Private Cloud ist dagegen die Sicherheit. Beide Lösungen zu einer Hybrid Cloud zu vereinen und diese dann mit der unternehmenseigenen IT zu verbinden, wäre ideal: Unternehmen sparen Kosten, bleiben flexibel beim Ausbau ihrer IT-Infrastruktur und genießen kompromisslos die notwendige Datensicherheit.

Die Hybrid Cloud bietet zudem den entscheidenden Vorteil der Skalierbarkeit ihrer Ressourcen. Im Geschäftsalltag ist das ein großer Gewinn und Vorteil gegenüber den Mitbewerbern. Denn eine Bedarfsanpassung der IT-Ressourcen – etwa mehr Speicherbedarf – kann innerhalb kürzester Zeit ohne spürbare Unterbrechung der Arbeitsabläufe erfolgen.

Allerdings birgt ein Hybrid Cloud auch einige Nachteile, die nicht verschwiegen werden dürfen: So erfordert ihre hohe Komplexität einen höheren Management-Aufwand. Unter Umständen sind daher Umschulungs- oder Weiterbildungskosten für das vorhandene IT-Personal einzuplanen. Denn eine Hybrid-Cloud-Umgebung erfordert sehr gute Kenntnisse in der Administration. Nur so lassen sich fehlerhaftes Konfigurieren der Struktur sowie Risiken bei der Datensicherheit vermeiden.

Analyse der Sicherheitsrisiken

Der erhöhte Verwaltungsaufwand betrifft beispielsweise den Speicherort der Anwenderdaten: Dieser muss entsprechend den Sicherheitsforderungen genau definiert sein. Die Sicherheit ist auch von großer Wichtigkeit, wenn Nutzerdaten oder Workloads verschoben werden müssen oder sollen. Nicht zu unterschätzen ist zudem der Weg, den die Daten zwischen Endgerät und dem Datencenter nehmen. Es kann sehr schnell passieren, dass dabei Sicherheitsrichtlinien des Unternehmens verletzt werden.

Hier sehen Sie wie Redhat mit den aktuellen Sicherheitsthemen umgeht.

Daher ist eine Risikoanalyse vor der Nutzung einer Hybrid Cloud-Struktur unerlässlich. Diese muss die möglichen Risiken aller Prozesse und anfallenden Daten berücksichtigen. Auch darf nicht vergessen werden, die entsprechenden Service Level Agreements (SLAs) und Compliance-Forderungen zu berücksichtigen. Am Ende der Analyse kennt man die Sicherheitsanforderungen der Daten und ist in der Lage, ihnen den richtigen Speicherort zuzuweisen.